Die Coronakrise ist Deutschlands Crashkurs für Digitalisierung.
Weshalb es lohnenswert ist, auch nach dem Ausnahmezustand damit weiterzumachen, zeigen diese fünf Punkte.
1. Bessere Produktentwicklung durch spezifisches E-Feedback
User Research und das menschzentrierte entwickeln und Testen von Ideen und Prototypen sind heute zentrale Elemente in vielen Arbeits- und Entwicklungsprozessen. Diese fortwährende Rückkopplung mit dem User und die Kommunikation mit einzelnen Interessensgruppen wird mittlerweile oft in den digitalen Raum verlegt. Via Videokonferenz kann ein moderierter Live-Test mit passenden ProbandInnen geführt werden, ohne dass darauf geachtet werden muss, wo diese leben und ob diese reisefähig sind. Alternativ zu diesen Live-Sitzungen können passende TesterInnen auch über eine Online-Plattform automatisch durch einen digitalen Prototypen geführt werden. Diese Crowd-TesterInnen teilen ihre Vorgehensweise sowie Gedanken zum Produkt über Screen-Recording und lautes Denken. Für die digitale Produktentwicklung gilt also: Im Vergleich zu Inhouse-Tests sind User Research und Usability Testing im digitalen Raum meist schneller, kostengünstiger und vor allem spezifischer.
»Für die digitale Produktentwicklung gilt also: Im Vergleich zu Inhouse-Tests sind User Research und Usability Testing im digitalen Raum meist schneller, kostengünstiger und vor allem spezifischer.«
2. Mitarbeiterbindung durch ortsungebundenes Arbeiten
Mobiles, flexibles Arbeiten ist für viele ArbeitnehmerInnen mittlerweile ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Arbeitgebers. Laut einer Studie des Bayerischen Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt), wünschten sich im März 2020 68% der Beschäftigten, auch nach der Krise noch zumindest teilweise von zuhause aus arbeiten zu können.
Dies bedeutet nicht unbedingt, dass die Arbeitswelt der Zukunft im ununterbrochenen Homeoffice verweilen wird und massenweise große Büroflächen geschlossen werden müssen. Unternehmen sollten vielmehr über die Abschaffung der Dauer-Anwesenheitspflicht im Büro nachdenken und ihren MitarbeiterInnen so die gewünschte Freiheit, Selbstbestimmung und Flexibilität zugestehen, ihren Arbeitsplatz an individuelle Umstände und Tagesformen anzupassen.
Damit können sie sich als attraktive Arbeitgeber profilieren, auf dem Arbeitsmarkt die besten Fachkräfte gewinnen und mit diesen wiederum das eigene Geschäftsmodell erfolgreich vorantreiben. Win-win für beide Seiten!
3. Ressourceneinsparung durch Abnahme von Geschäftsreisen
Die letzten Wochen haben uns gelehrt: Digital funktioniert oft besser, als wir angenommen hatten. Video-Calls, digitale Whiteboards, Screensharing und cloudbasiertes Teilen von Inhalten ersetzen viele Geschäftsreisen und alles, was mit diesen einhergeht: Flüge, Autofahrten, Zugtickets, Hotelübernachtungen, Stress und Abwesenheit von der Familie. Das ist gut für’s Klima, für den unternehmerischen Geldbeutel und für die Work-Life-Balance der MitarbeiterInnen.
MURAL IDEATION TEMPLATE
Von der Brainstorming-Frage zur Ideenskizze in 90 Minuten? Wir haben Euch ein MURAL-Template erstellt, dass ihr für Eure digitale Kreativsession nutzen könnt.
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4. Lernangebote für alle durch leichtere Skalierung
Von Trainingsformaten und Weiterbildungsmaßnahmen vor Ort profitiert oft nur eine kleine, ausgewählte Gruppe. Der digitale Raum ermöglicht es uns, diese ohne signifikanten Mehraufwand oder große Kosten zu skalieren. Digitale Workshops, Webinare und andere E-Learning-Angebote ermöglichen einen breiten Zugang zu Wissen, da sie sehr viel mehr Menschen, orts- und manchmal auch zeitunabhängig, zur Verfügung gestellt werden können.
5. Eine Arbeitswelt für alle durch flexiblen Rückzug
Die laute Arbeitswelt der Großraumbüros, Teamlunches, Meetingsmarathons und Tischkicker, in der vor Ort mit sehr vielen Menschen sehr viel Zeit verbracht wird, ist auf extrovertierte Persönlichkeiten ausgerichtet, die im Austausch Energie gewinnen und sich bei der gemeinsamen Ideenfindung beflügeln. Für eher introvertierte Menschen bedeutet all dies in vielen Fällen: Reizüberflutung, Ablenkung, Müdigkeit und kein klarer Gedanke. Durch digitale Tools und Strukturen können wir jetzt Bedingungen schaffen, die sowohl Introvertierten als auch Extrovertierten Raum geben und das Potenzial aller ausschöpfen. Gut moderierte digitale Workshops mit Elementen wie Silent Brainstorming, schriftliche Kommunikation über Slack und Co. sowie die Möglichkeit, regelmäßig auch mal zurückgezogen von zuhause aus zu arbeiten, können maßgeblich zu Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit von Introvertierten beitragen. Und davon profitieren wir alle!